Balsthal einst

2000 v. Chr. - 1850 n. Chr.

Bis vor Kurzem meinte man, dass der Ortsname von „Balsthal“ von der keltischen Sprache abzuleiten sei und somit die Siedlung früher „Balcetal“ geheissen hätte. „Balcetal“ bedeutete übersetzt das „Felsental“. Felsen gibt es in Balsthal und Umgebung tatsächlich sehr viele. Neuste Forschungen zeigen nun aber auf, dass der Name Balsthal nichts mit einem Felsental zu tun hat. Nach modernen Erkenntnissen kann das Wort „Tal“ auch „Verwaltungsbezirk“ heissen. Baltso war ein althochdeutscher Personennamen. Balsthal bedeutete also „Verwaltungsbezirk oder Tal des Baltso“. Mit „Tal des Baltso“ meinte man also zuerst nur das Baltsotal oder eben das heutige Dünnerntal. Erst später wurde dieser Name auch auf den Hauptort des Thales, des späteren Bezirks Thal, bezogen.

Es ist nicht erstaunlich, dass die ersten «Balsthaler» vor rund 4000 Jahren nicht unten im Tal, sondern hoch oben auf den schroffen Felsen der Holzfluh ihre Hütten gebaut hatten. Aus der Römerzeit fand man unter anderem Überreste von Gutshöfen. Die romantisch gelegene Friedhofkirche zum Beispiel steht auf den Fundamenten eines römischen Bauernbetriebes. Zur Zeit der römischen Herrschaft durchquerte eine Strasse von der Klus herkommend die Talebene und verschwand hinter dem heutigen Weiler St.Wolfgang den Berg hinauf Richtung Holderbank. Dieses Strassenstück war ein Teil der wichtigen «Römerstrasse», welche von Aventicum nach Augusta Raurica am Rhein führte. Nach dem Niedergang des römischen Reiches drangen die Alamannen in unser Gebiet ein und gründeten überall neue Dörfer.

Die Fürstbischöfe von Basel befestigten nach der Christianisierung unserer Region die beiden Klusen mit Burgen. Die Grafen von Froburg, als die Lehensmänner der Bischöfe von Basel, setzten die Bechburger und Falkensteiner als ihre Untervasallen ein. 1402 wurde Balsthal solothurnisch, nachdem die «Edelleute» auf den beiden Schlössern verarmt waren. Auf Neu-Falkenstein oberhalb St. Wolfgang hausten die Landvögte, auf Alt-Falkenstein in der Klus die Landschreiber.

Balsthal entwickelte sich zu einem bedeutenden Gerichts- und Marktort. Weil Balsthal Ausgangspunkt des Passes über den Oberen Hauenstein war, entstanden im Dorf stattliche Gasthäuser mit grossen Stallungen wie der Löwen, das Rössli, das Kreuz und der Hirschen in der Klus. Rund um das Fuhrwesen siedelten sich mehr und mehr verschiedene Handwerksbetriebe wie Schmiede, Wagner oder Seiler an.

Nach dem Bau der neuen Strasse über den Oberen Hauenstein (1830-1834) verlor die Fuhrhalterei und damit auch das genannte Kleingewerbe an Bedeutung. Der Wirt auf dem Rössli, der sogenannte «Rösslijean» wurde nach dem Einfall der Franzosen im Jahre 1798 sogar helvetischer Senator. Sein Sohn war es, welcher mit seinen Kumpanen aus «patriotischen» Gründen die Burg Neu-Falkenstein in Schutt und Asche legte.

1830 rückte Balsthal in den Mittelpunkt des politischen Interesses. Auf der Treppe des Gasthauses Rössli wurde vor 2500 unzufriedenen Kantonsbürgern die Souveränität "mehr Selbständigkeit und Unabhängigkeit" ausgerufen. Wortführer dieser Grosskundgebung war der Oltner Josef Munzinger, welcher 1848 als einer der ersten ins siebenköpfige Bundesratskollegium gewählt wurde. Die Landbevölkerung machte so den ersten Schritt in Richtung Demokratie im Kanton Solothurn.

Balsthal
 

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